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Darwin, heiße Quellen & was sonst noch zu so einer Reise dazugehört

Wenn alles drunter & drüber geht und alles doch genau so absolut richtig ist!

 

Wir waren ausgehungert nach 4 Wochen Outback, ausgehungert nach Meer, nach frischem grün und nach frischem Obst. Wir fanden einen wunderschönen Platz an den Mataranka Springs. Den heißen Quellen kurz vor Darwin und es war für uns nach den Wochen wirklich paradisisch. Ein Urwald umgab unseren Campingplatz und wir badeten täglich in den heißen, glasklaren Quellen im Urwald. Es war wunderschön und wir genossen die Entspannung und Erholung sehr. Am Abend des ersten Tages auf dem Platz leistete uns ein Känguru Gesellschaft. Wir lernten Australier kennen und Schweizer denen wir immer wieder auf unserer Weiterreise begegnen sollten. Eines Nachts als Christian beschloss er wollte mit Jonas im Zelt schlafen und die Urwaldgeräusche genießen wurde er von einem Rascheln und Schmatzen geweckt. Als er aus dem Zelt kam saß im Vorzeit ein Känguru und vernaschte genüsslich unsere Nussmischung. 

 

Die Tage vergingen wie im Flug und auch wenn uns das Outback nachträglich beeindruckt hatte mit seiner unglaublichen Weite so fühlten wir uns doch wohler am Meer und im Grünen. Unglaubliche 5 Monate sind wir derweil unterwegs und wir haben so unglaublich viel erlebt, dass es sich anfühlt als könnten wir ganze Jahre damit füllen. Die Mataranka Springs verließen wir mit einer unglaublichen Vorfreude auf Darwin und das Meer und die letzte Etappe von 300 km nahmen wir in einem Tagesritt. Am Abend kamen wir in Darwin an und ich gebe zu anfänglich wurde meine Vorfreude etwas getrübt. Ich hatte mir Darwin als unglaublich bunt, tropisch vorgestellt. Aber als erstes begegnete uns Darwin mit einigen Feuern und Rauchwolken. Und so saßen wir mit einem etwas mulmigen Gefühl im Free Spirit Resort in Darwin und beobachteten dass Feuer das im Wald neben unserem Campingplatz brannte. Niemand schenkte dem besondere Aufmerksamkeit was für uns schon sehr komisch war. Und so schliefen wir ein mit Brandgeruch in der Nase und immer auf dem Sprung, aber auch am Morgen brannte das Feuer noch vor sich hin. 

 

So langsam wurde wir warm mit Darwin und genossen die Vielfalt an Obst und Gemüse die wir jetzt wieder in den Läden fanden. Leider hatten uns die heißen Quellen bei unseren großen eine Mittelohrentzündung beschert und so waren wir die ersten Tage an den Platz gebunden. Und als ob wir nicht schon genug mit den Mittelohrentzündungen zu tun hatten so verlor Christian am vierten Tag beim Naschen eines Gummibärchens eine Zahn Krone mit Wurzel. 

 

Nachdem der erste Schreck sich gelegt hatte und wir unsere Scherze darüber machten, dass es wohl besser wäre nicht heimlich zu naschen war der nächste Schreck nicht weit. Der Zahnarzt gab Christian sehr schnell einen Termin und machte ihm ein unschlagbares Angebot von 4000 Australischen Dollar. Nachdem wir um etwas Bedenkzeit gebeten hatten gingen wir alle Alternativen durch. Und wie es so oft ist wer fragen stellt bekommt Antworten und so kamen wir zur Information das viele Australier in Thailand ihre Zähne machen ließen und da wir Thailand nach Australien als Zwischenstopp eingeplant hatten stand nun fest alles wurde provisorisch eingeklebt und nächstes Jahr in Thailand schön gemacht.

 

Wieder eine Hürde genommen. Und ja ich muss zugeben diese Hürden machen uns unglaublich viel stärker. Wir sind als Familie zusammengewachsen wie niemals zuvor. Wir leben viel mehr im Jetzt als wir es jemals zuvor getan haben. Wir wissen nicht wohin wir nächste Woche fahren was wir machen. Wir stehen auf in dem absoluten Vertrauen das es ein wunderschöner Tag wird und so werden wir eher geführt von unserer Freude. Wir wissen auch jetzt noch nicht sicher wo wir als nächstes hinfahren werden. Aber ich bin mir sicher, dass wir ein wunderschönes Ziel mit unserer Berta finden. 

 

Das Freilernen ist uns in Fleisch und Blut übergegangen und wir gehen mit der Aufmerksamkeit unserer Kinder. Diese ist unglaublich, sie helfen auf Campingplätzen mit, erkunden  gemeinsam die Umgebung, stellen Fragen. 

Sie verdienen sich Taschengeld, rechnen mit Begeisterung aus wieviel sie brauchen um dieses oder jenes zu kaufen und beteiligen sich rege an den nächsten Reiseplänen. Es ist als hätten sie nie anders gelernt, das haben sie vermutlich auch nie nur haben wir das im Deutschen Alltag nicht wahrgenommen. 

Wenn heute die Frage am Frühstückstisch auftaucht wie entstand die Erde, dann sind alle engagiert am Suche im Internet, in Büchern um Antworten zu finden. Und ihr Horizont ist um sovieles größer geworden. Wen wundert es wenn man Menschen trifft die 25000 km mit dem Fahrrad von der Schweiz nach Australien unterwegs sind. Da kommt nicht mehr die Frage auf ist das möglich, sondern wie setze ich es um.

 

 

Und ich bin unglaublich gespannt wo sie ihr Weg hinführen wird!

 

 

Alles Liebe

 

Anja

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Kommentare: 2
  • #1

    Isabel (Donnerstag, 24 Mai 2018 22:28)

    Hallo Ihr Lieben !
    SPANNEND !!! Gute Weiterfahrt !
    Viele liebe Grüße aus dem momentan sattgrünen, seit Tagen sonnenverwöhnten Oranienburg :-))

  • #2

    Schuschus (Samstag, 26 Mai 2018 21:15)

    Heia und Grüße aus Finnland -Lappland. Das ist so schön geschrieben. Wir denken auch oft an euch und stellen immer wieder fest, wie ähnlich eure Reise mit unserer ist. Nur ihr seid im Süden und wir im Norden. Drücken euch.